So sind wir gegen Spam in der Google Suche vorgegangen – Webspam-Bericht 2019

Dienstag, 9. Juni 2020

Der Googlebot stellt den Webspam-Bericht 2019 vor.

Jede Suche ist wichtig. Daher ist es unser Ziel, dass Nutzer in der Google Suche immer möglichst qualitativ hochwertige und relevante Suchergebnisse finden.

Leider gibt es im Web immer wieder Störenfriede und Inhalte, die wir als „Webspam“ bezeichnen. Sie können sich negativ auf alle auswirken, die nach nützlichen Informationen suchen. Bei Google arbeiten mehrere Teams daran, zu verhindern, dass Webspam in den Suchergebnissen erscheint. Es ist eine ständige Herausforderung, Spammern immer einen Schritt voraus zu sein. Gleichzeitig arbeiten wir weiter mit Webmastern zusammen, um zu erreichen, dass die Best Practices umgesetzt werden. Webmaster, die relevante Inhalte im öffentlichen Web verfügbar machen, sollen in der Google Suche erfolgreich sein können.

Nachfolgend haben wir zusammengefasst, wie wir 2019 gegen Spam in der Google Suche vorgegangen sind und die Webmaster-Community unterstützt haben.

Spam an allen Fronten bekämpfen

Unser Index umfasst Hunderte Milliarden Webseiten und liefert täglich Ergebnisse für Milliarden von Suchanfragen. Daher wird leider immer wieder versucht, das Ranking in der Google Suche auf illegale Weise zu manipulieren. Jeden Tag verzeichnen wir über 25 Milliarden Seiten mit Spam. Das ist sehr viel und verdeutlicht das Ausmaß des Problems sowie die Hartnäckigkeit der Spammer und die Anstrengungen, die sie unternehmen. Unser Bestreben bleibt es aber, dass Nutzer in der Google Suche mit möglichst geringer Wahrscheinlichkeit auf Spam stoßen. So haben wir erreicht, dass über 99 % der Suchergebnisse nicht zu Spam führen.

Updates zum Vorjahr

2018 hatten wir berichtet, dass wir nutzergenerierten Spam um 80 % reduzieren konnten. Diese Art von Spam hat 2019 erfreulicherweise nicht zugenommen. Link-Spam war weiterhin eine weitverbreitete Art von Spam, dessen Auswirkungen unser Team 2019 aber erfolgreich eindämmen konnte. Über 90 % des Link-Spams wurde von unseren Systemen erkannt und auch die Auswirkungen von Methoden wie bezahlten Links oder Linktausch wurden eingegrenzt.

Gehackte Spam-Inhalte stellen immer noch eine Herausforderung dar. Die Lage hat sich im Vergleich zu den Vorjahren aber stabilisiert. Wir haben weiter an Lösungen gearbeitet, mit denen entsprechende Inhalte besser erkannt und betroffene Webmaster und Plattformen besser benachrichtigt werden können. Außerdem bieten wir Unterstützung bei der Wiederherstellung von gehackten Websites.

Der Ausbau der Spam-Bekämpfung mithilfe von maschinellem Lernen hatte 2019 oberste Priorität für uns. Unsere ML-Lösungen haben gemeinsam mit unseren bewährten manuellen Maßnahmen zum Umsetzen der Richtlinien entscheidend dazu beigetragen, dass wir Spam in den Suchergebnissen erkennen und verhindern konnten.

In den letzten Jahren haben wir festgestellt, dass es immer mehr Spam-Websites mit automatisch generierten Inhalten und kopierten Inhalten gibt. Sie weisen lästige oder schädliche Funktionen auf, darunter irreführende Schaltflächen, übermäßige Werbung, verdächtige Weiterleitungen und Malware. Websites dieser Art sollen Nutzer häufig täuschen und bieten ihnen keinerlei Mehrwert. Im Vergleich zu 2018 konnten wir im Jahr 2019 die Auswirkungen auf Nutzer der Google Suche durch derartigen Spam um mehr als 60 % reduzieren.

Wir können Spam immer besser und effizienter erkennen und investieren immer mehr in die Bekämpfung weitreichenderer Schäden wie etwa Betrug. Nutzern wird dabei vorgemacht, dass es sich um offizielle, verlässliche Websites handelt. Das führt oft dazu, dass personenbezogene Daten offengelegt werden, Nutzer Geld verlieren oder Geräte mit Malware infiziert werden. Wir haben Suchanfragen, die häufig Betrug zur Folge haben, aufmerksam beobachtet und daran gearbeitet, Spam-Taktiken in diesen Bereichen einen Schritt voraus zu sein, um unsere Nutzer zu schützen.

Gemeinsam mit Webmastern und Entwicklern für ein besseres Web

Bei der Bekämpfung von Spam stützen wir uns zum Großteil auf automatisierte Systeme. Diese sind aber nicht perfekt und können auch nicht alles erkennen. Als Nutzer der Google Suche könnt auch ihr uns dabei helfen, Spam und andere Probleme zu bekämpfen, indem ihr Spam in der Suche, Phishing und Malware meldet. 2019 haben wir fast 230.000 Meldungen über Spam in der Suche erhalten und wir konnten in 82 % der von uns bearbeiteten Fälle Maßnahmen ergreifen. Diese Meldungen sind wichtig und helfen uns dabei, die Suchergebnisse spamfrei zu halten.

Was tun wir, wenn uns eine Meldung erreicht oder wir feststellen, dass etwas nicht stimmt? Ein wichtiger Schritt ist die Benachrichtigung von Webmastern, wenn wir Probleme auf ihrer Website erkennen. 2019 haben wir über 90 Millionen Benachrichtigungen für Websiteinhaber generiert. Darin haben wir sie auf Fehler oder Probleme hingewiesen, die sich auf die Sichtbarkeit ihrer Website in den Suchergebnissen auswirken können, und potenzielle Optimierungen aufgezeigt. 4,3 Millionen dieser Benachrichtigungen bezogen sich auf manuelle Maßnahmen aufgrund von Verstößen gegen unsere Richtlinien für Webmaster.

Wir suchen immer nach Möglichkeiten, Inhabern von Websites besser zu helfen. Im Jahr 2019 gab es zahlreiche Initiativen zur Verbesserung der Kommunikation, darunter die neuen Search Console-Nachrichten, das Site Kit für WordPress-Websites und die automatische DNS-Bestätigung in der neuen Search Console. Wir hoffen, dass Webmaster mit diesen Initiativen praktischere Möglichkeiten zur Bestätigung ihrer Websites erhalten haben, und wir werden weiterhin helfen, wo wir können. Außerdem erhalten Webmaster so hoffentlich schneller Zugriff auf wichtige Informationen und können Probleme mit Webspam oder Hacking besser und wirksamer beheben.

Wir haben besonderen Wert auf die Bekämpfung von Spam gelegt, dabei aber nicht aus dem Blick verloren, dass sich das Web weiterentwickelt, und neue Ansätze für den Umgang mit "nofollow"-Links ausgearbeitet. Das "nofollow"-Attribut wurde ursprünglich eingeführt, um gegen Spam-Kommentare vorzugehen und gesponserte Links zu kennzeichnen, und ist seither kontinuierlich weiterentwickelt worden. Aber das ist noch nicht alles. Genau wie bei der Spam-Bekämpfung soll sich auch hier noch mehr tun. Wir haben zwei neue Linkattribute – rel="sponsored" und rel="ugc" – eingeführt. Webmaster haben so zusätzliche Möglichkeiten, uns über die Art bestimmter Links zu informieren. Genau wie rel="nofollow" nutzen wir diese Attribute nun für das Ranking in der Google Suche. Wir freuen uns sehr, dass Webmaster auf der ganzen Welt diese neuen rel-Attribute so gut aufgenommen haben.

Interaktion mit der Community

Wie immer waren wir auch im letzten Jahr für alle Möglichkeiten, mit Webmastern weltweit in Kontakt zu treten, dankbar. Wir konnten ihnen helfen, ihre Präsenz in der Google Suche zu verbessern, und haben nützliches Feedback von ihnen erhalten. Wir haben über 150 Onlinesprechstunden sowie Online- und Offlineveranstaltungen in vielen Städten auf der Welt organisiert und so ein breit gefächertes Publikum erreicht, darunter SEOs, Entwickler, Onlinewerbetreibende und Geschäftsinhaber. Dabei haben wir uns besonders über die Dynamik bei unseren Webmaster-Konferenzen gefreut, die an 35 Orten, in 15 Ländern und in 12 Sprachen stattfanden, darunter der erste Webmaster Conference Product Summit in Mountain View. Präsenzveranstaltungen sind derzeit leider nicht möglich, wir freuen uns aber auf diese Veranstaltungen und virtuellen Events.

Auch 2019 haben Webmaster Unterstützung und Tipps im Hilfeforum gefunden. Dort gab es über 30.000 Threads in mehr als einem Dutzend Sprachen. Auf YouTube haben wir #AskGoogleWebmasters gestartet. Und mit Reihen wie SEO Mythbusting wollen wir eure Fragen beantworten und Unsicherheiten klären.

Wir möchten das Web auch im nächsten Jahr gemeinsam mit euch weiter verbessern. Wir würden uns deshalb freuen, wenn ihr über Twitter, YouTube, den Blog oder das Hilfeforum mit uns in Kontakt bleibt oder wir uns bei einer unserer Konferenzen in eurer Nähe persönlich treffen.

Ein Cartoonbild, das Menschen zeigt, die sich ein High five geben