Rückgänge der Zugriffe über die Google Suche analysieren

Dienstag, 20. Juli 2021

Stellt euch vor, ihr öffnet die Search Console und bemerkt, dass die Zugriffe über die Google Suche zurückgegangen sind. Was solltet ihr tun? Wenn die Zugriffe über die organische Suche abnehmen, kann das verschiedene Ursachen haben, die sich in den meisten Fällen auch abstellen lassen. Aber es ist nicht immer einfach nachzuvollziehen, was genau mit eurer Website passiert ist.

In diesem Beitrag erläutere ich einige der Gründe, warum Zugriffe zurückgehen können, und wie ihr den Leistungsbericht in der Search Console und Google Trends nutzen könnt, um die Ursache für den Rückgang der Zugriffe zu finden und das Problem zu beheben.

Hauptursachen für rückläufige Zugriffe über die Google Suche

Damit ihr besser versteht, welche Faktoren sich auf eure Zugriffe auswirken, habe ich ein paar Beispiele zusammengestellt: Welche Rückgänge gibt es und was bedeuten sie? Weitere Informationen zu den einzelnen Beispielen findet ihr unten.

Ursachen für rückläufige Zugriffe über die Google Suche

Es gibt fünf Hauptursachen für einen Rückgang der Zugriffe über die Google Suche:

  • Technische Probleme: Fehler, die verhindern, dass Google eure Seiten crawlen, indexieren oder für Nutzer bereitstellen kann, z. B. Serververfügbarkeit, robots.txt-Abruf, Seite nicht gefunden usw. Ein solches Problem kann sich auf die gesamte Website auswirken. In diesem Fall wäre beispielsweise die Website dann nicht erreichbar. Oder es ist nur eine bestimmte Seite betroffen, z. B. bei einem versehentlich platzierten noindex-Tag. Dies wäre dann davon abhängig, dass die Seite von Google gecrawlt wird, und würde zu einem langsameren Rückgang der Zugriffe führen.
  • Sicherheitsprobleme: Wenn eure Website von einer Sicherheitsbedrohung betroffen ist, werden Nutzer von Google möglicherweise gewarnt, bevor sie auf eure Website gelangen. In diesem Fall werden dann Warnungen oder Interstitial-Seiten angezeigt, wodurch die Zugriffe über die Google Suche zurückgehen können.
  • Manuelle Maßnahmen: Wenn eure Website nicht den Richtlinien von Google entspricht, können einige Seiten oder die gesamte Website manuell aus den Google-Suchergebnissen entfernt werden.
  • Algorithmische Änderungen: Google arbeitet kontinuierlich an der Optimierung der Inhaltsprüfung und aktualisiert den Algorithmus entsprechend. Grundlegende Updates und zusätzliche kleinere Änderungen können sich auf die Leistung mancher Seiten in den Google-Suchergebnissen auswirken. Wenn ihr aktuelle Informationen erhalten möchtet, könnt ihr unsere YouTube-Serie Google Search News abonnieren oder uns auf Twitter folgen.
  • Nachlassendes Suchinteresse: Manchmal ändert sich das Verhalten der Nutzer, sodass bestimmte Suchanfragen seltener gestellt werden. Das kann an einem neuen Trend liegen oder saisonabhängig sein. In diesem Fall gehen die Zugriffe auf eure Website einfach aufgrund externer Einflüsse zurück.

Muster erkennen

Ein Diagramm sagt bekanntlich mehr als Tausend Worte. Daher solltet ihr euch am besten das Hauptdiagramm im Leistungsbericht in der Search Console ansehen. Dort werden viele Informationen zusammengefasst. Eine Analyse des Kurvenverlaufs kann euch viel verraten.

Ruft den Leistungsbericht für die Google Suche auf und probiert Folgendes aus:

  • Ändert den Zeitraum des Berichts auf 16 Monate. So könnt ihr den Rückgang der Zugriffe im Kontext analysieren und z. B. ausschließen, dass die Ursache Feiertage oder Trends sind, die sich jährlich wiederholen. Wenn ihr einen noch längeren Zeitraum analysieren möchtet, könnt ihr mit der Search Analytics API Daten abrufen und diese in euren Systemen speichern.
  • Vergleicht den Zeitraum für den Rückgang der Zugriffe mit einem ähnlichen Zeitraum. So könnt ihr besser prüfen, was sich genau geändert hat. Klickt auf alle Tabs und schaut euch an, ob sich nur bestimmte Suchanfragen, URLs, Länder, Geräte oder Darstellungen in der Suche geändert haben. Hier erfahrt ihr, wie ihr einen Vergleichsfilter erstellt. Achtet darauf, jeweils dieselbe Anzahl an Tagen und am besten dieselben Wochentage zu vergleichen.
  • Analysiert unterschiedliche Suchtypen getrennt. So könnt ihr besser nachvollziehen, ob der Rückgang bei der Internetsuche, in Google Bilder oder auf dem Tab „Videos“ oder „News“ aufgetreten ist.

In diesem Search Console-Schulungsvideo erfahrt ihr, wie ihr den Leistungsbericht verwendet.

Wenn auf eurer Website technische Probleme oder Sicherheitsprobleme auftreten oder manuelle Maßnahmen gegen sie ergriffen werden, findet ihr im erweiterten Leitfaden zur Search Console weitere Informationen dazu, wie ihr diese Probleme beheben könnt.

Wenn ihr noch einen Schritt weiter gehen möchtet, könnt ihr mithilfe von Google Trends analysieren, ob es sich bei diesem Rückgang um einen branchenweiten Trend handelt oder ob nur eure Website betroffen ist. Diese Änderungen können durch zwei Hauptfaktoren verursacht werden:

  1. Nachlassendes Suchinteresse oder neue Produkte: In bestimmten Situationen, z. B. in einer Pandemie, kann sich das Suchverhalten der Nutzer erheblich ändern. Dann ist es möglich, dass sie andere Suchanfragen stellen oder ihre Geräte für andere Zwecke verwenden. Wenn ihr eine bestimmte Marke online verkauft, besteht außerdem die Möglichkeit, dass eure Suchanfragen von einem neuen konkurrierenden Produkt übernommen werden.
  2. Saisonabhängigkeit Auf der Website The Rhythm of Food ist beispielsweise sehr gut zu sehen, dass Suchanfragen zum Thema „Lebensmittel“ sehr saisonabhängig sind: Nutzer suchen im Januar nach Diäten, im November nach Truthahn und im Dezember nach Champagner. Die Saisonabhängigkeit kann in anderen Branchen anders aussehen.

Wenn ihr Trends in verschiedenen Branchen analysieren möchtet, könnt ihr Google Trends nutzen. Mit diesem Tool erhaltet ihr Zugriff auf eine weitgehend ungefilterte Auswahl tatsächlicher Suchanfragen bei Google. Die Daten sind anonymisiert, kategorisiert und zusammengefasst. So kann Google anzeigen, ob das Interesse an bestimmten Themen weltweit oder nur lokal in einer bestimmten Stadt besteht.

Prüft die Suchanfragen, die Zugriffe auf eure Website generieren, um festzustellen, ob zu verschiedenen Zeiten des Jahres deutliche Rückgänge zu verzeichnen sind. Im folgenden Beispiel werden drei Arten von Trends angezeigt (Daten überprüfen):

  1. Suchanfragen für den Begriff „turkey“ (Truthahn) sind stark saisonabhängig und werden im November am häufigsten gestellt.
  2. Suchanfragen für den Begriff „chicken“ (Hühnchen) sind leicht saisonabhängig, aber weniger ausgeprägt.
  3. Suchanfragen für den Begriff „coffee“ (Kaffee) sind wesentlich stabiler. Kaffee wird anscheinend das ganze Jahr über benötigt.
Saisonabhängigkeit des Suchinteresses

Wenn ihr schon einmal bei Google Trends seid, könnt ihr euch noch weitere interessante Daten ansehen, die euch im Hinblick auf eure Zugriffe über die Google Suche helfen können:

  • Prüft die häufigsten Suchanfragen in eurer Region und vergleicht sie mit den Suchanfragen, über die Zugriffe auf eure Website erzielt werden, wie im Leistungsbericht der Search Console gezeigt. Wenn bei den Zugriffen Suchanfragen fehlen, prüft, ob ihr Inhalte zu diesen Themen habt und ob diese gecrawlt und indexiert werden.
  • Prüft Suchanfragen, die mit wichtigen Themen zusammenhängen. Dadurch könnt ihr passende Suchanfragen erkennen, die zunehmend häufiger gestellt werden, und eure Website entsprechend vorbereiten, beispielsweise indem ihr passende Inhalte hinzufügt.

Eure Fragen könnt ihr uns einfach in der Community von Google Search Central oder auf Twitter stellen.