Eine weitere Maßnahme zur Belohnung hochwertiger Websites ("Penguin")

Mittwoch, 25. April 2012

Eine weiter Massnahme zur Belohnung hochwertiger Websites

Google hat schon des öfteren gesagt, dass Suchmaschinenoptimierung (SEO, Search Engine Optimization) positiv und konstruktiv sein kann – und mit dieser Meinung stehen wir nicht allein (auf Englisch). Eine effektive Suchmaschinenoptimierung kann die Crawlbarkeit einer Website verbessern und bei einzelnen Seiten bewirken, dass sie leichter zugänglich und einfacher zu finden sind.

Suchmaschinenoptimierung beinhaltet grundlegende Sachen wie Keyword-Analyse, also dass dafür gesorgt wird, dass die Seite die richtigen Wörter enthält und keinen Fachjargon, den Laien niemals verwenden würden.

Sogenannte "White Hat"-Suchmaschinenoptimierer verbessern häufig die Benutzerfreundlichkeit einer Website, helfen bei der Erstellung guter Inhalte oder machen Websites schneller. Davon profitieren sowohl Nutzer als auch Suchmaschinen. Ein weiterer Aspekt einer guten Suchmaschinenoptimierung ist gutes Marketing: Es wird nach kreativen Möglichkeiten gesucht, eine Website interessanter zu gestalten, was sich in Suchmaschinen und sozialen Medien positiv auswirkt. Der eigentliche Effekt der Erstellung einer wirklich attraktiven Website ist häufig der höhere Bekanntheitsgrad, der wiederum dazu führen kann, dass mehr Nutzer auf die Website verlinken oder diese besuchen.

Das Gegenteil einer "White Hat"-SEO ist "Black Hat"-Webspam (nicht zu verwechseln mit E-Mail-Spam). In dem Bestreben, ein höheres Ranking oder höhere Zugriffszahlen zu erzielen, greifen einige Websites auf Methoden zurück, von denen Nutzer keineswegs profitieren. Die Absicht dahinter ist, "Abkürzungen" oder "Schlupflöcher" zu identifizieren, die Seiten ein höheres Ranking verschaffen, ohne dass sie dies verdient hätten. Uns begegnen täglich vielfältige Ausprägungen von Webspam, von überflüssigen Keywords bis hin zu Linktauschprogrammen , mit denen versucht wird, eine Website im Ranking nach oben zu katapultieren.

Mit den meisten unserer Änderungen am Ranking möchten wir den Nutzern bei der Suche nach Websites helfen, die eine tolle Nutzererfahrung und die gesuchten Informationen bieten. Außerdem möchten wir die seriösen Anbieter belohnen, die hochwertige Inhalte für die Nutzer erstellen, und nicht nur irgendwelche Algorithmen. Aus diesem Grund haben wir Panda -Änderungen eingeführt, die zu hochwertigeren Websites in Suchergebnissen (auf Englisch) geführt haben. Zu Beginn dieses Jahres haben wir außerdem einen Algorithmus für das Seitenlayout eingeführt, mit dem der Rang von Websites herabgesetzt wird, die "above the fold" – also im ohne Scrollen sichtbaren Bereich – nur wenige Inhalte aufweisen.

In den nächsten Tagen führen wir eine Algorithmusänderung ("Penguin") durch, die SEO-Methoden ins Visier nehmen, die die Grenze zum Spamming überschreiten. Die Änderung wird das Ranking von Websites herabsetzen, die nicht konform mit unseren Richtlinien für Webmaster sind. Dieser Algorithmus ist eine weitere Maßnahme im Rahmen unserer Bemühungen, Webspam zu reduzieren und hochwertige Inhalte zu fördern. Wir können natürlich nicht die genauen Signale preisgeben, da wir den Spammern nicht die Gelegenheit geben möchten, unsere Suchergebnisse zu manipulieren. Deshalb empfehlen wir Webmastern, sich auf die Erstellung hochwertiger Websites zu konzentrieren, die für die Nutzer attraktiv sind und auf denen White Hat-Methoden statt aggressiver Webspam-Taktiken zum Einsatz kommen.

Um das noch einmal klarzustellen, gemeint sind hier SEO-Praktiken, die die Grenze zum Spamming überschritten haben. Hier ein Beispiel für überflüssige Keywords ("Keyword-Stuffing") von einer Website, die von der Änderung betroffen sein wird:

Beispiel für Keyword-Stuffing


Natürlich sind solche Methoden auf den meisten Websites, die von der Änderung betroffen sind, nicht ganz so offenkundig. Das folgende Beispiel stammt von einer Website mit ungewöhnlichen Verlinkungsmustern. Die Änderung wird sich auch auf sie auswirken. Wenn ihr den Text einmal laut lest, werdet ihr feststellen, dass die ausgehenden Links überhaupt keinen Bezug zu dem eigentlichen Inhalt haben. Sie wurden einfach in den Seitentext eingestreut, sodass dieser keinen Sinn mehr ergibt:

Beispiel für Seite mit ungewönlicher Verlinkung

Von der Änderung betroffene Websites sind ohne eingehende Analyse oder das entsprechende Fachwissen mitunter nicht einfach als Webspam zu erkennen. Bei allen wurden jedoch die Grenzen der Suchmaschinenoptimierung hin zum Spamming überschritten.

Die Änderung wird für alle Sprachen gleichzeitig implementiert. Um das Ganze in einen Zusammenhang zu stellen, die erste Panda-Änderung wirkte sich auf ungefähr 12% der Suchanfragen spürbar aus. Der neue Algorithmus wirkt sich etwa auf 3,1% der Suchanfragen in englischer Sprache in einem für einen normalen Nutzer erkennbaren Maß aus. In Sprachen wie Deutsch, Chinesisch oder Arabisch sind etwa 3% der Suchanfragen von der Änderung betroffen. In Sprachen, in denen Spam besonders weit verbreitet ist, ist der Effekt größer. So ändern sich beispielsweise 5 % der Suchanfragen in Polnisch in einem für einen normalen Nutzer erkennbaren Maß.

Wir möchten, dass Webmaster, die nur eine White Hat-Suchmaschinenoptimierung betreiben (oder gar keine), sich auf die Erstellung von interessanten und attraktiven Websites konzentrieren können. Feedback dazu, wie wir unsere Ranking-Algorithmen überarbeiten und verbessern können, um dieses Ziel zu erreichen, ist natürlich wie immer sehr willkommen.


Matt Cutts , Distinguished Engineer (Veröffentlicht von Uli Lutz , Search Quality)