Was wir bei der ersten Virtual Webmaster Unconference gelernt haben

Dienstag, 15. September 2020

Die erste Virtual Webmaster Unconference fand am 26. August statt. Und wie versprochen, teilen wir hier die wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen mit euch.

Wie ist die Veranstaltung verlaufen?

Wie bereits erwähnt, handelte es sich bei dieser Veranstaltung um ein Pilotprojekt. Wir wollten erstens herausfinden, ob ihr Lust auf eine komplett andere Art von Veranstaltung habt, und zweitens interessierte uns, ob die Community sich aktiv an den Diskussionen beteiligen würde.

Zur ersten Frage: Wir waren überwältigt von eurem Interesse. Damit hatten wir ganz klar nicht gerechnet. Das bedeutet natürlich, dass wir solche Veranstaltungen in Zukunft wieder machen werden. Zwar waren viele Nutzer frustriert, dass sie keine Einladung erhielten, aber wir haben die Veranstaltung bewusst klein gehalten. Damit kommen wir zum zweiten Punkt: Nur wenn die Veranstaltungen kleiner sind, entstehen auch Diskussionen, an denen man gut teilnehmen kann. Bei einem größeren Publikum sind herkömmliche Konferenzen mit Keynotes und Diskussions-Panels ideal geeignet. Mit der Virtual Webmaster Unconference wollten wir jedoch speziell euch ein Forum und eine Stimme geben. Und das hat auch geklappt.

Was haben wir in den Sessions gelernt?

Insgesamt fanden 17 Sessions statt. Sie waren in zwei Blöcke aufgeteilt, die parallel zueinander stattfanden. Es kam zu vielen konstruktiven Gesprächen. Manche Teams freuten sich über die Vorschläge aus der Community und verwendeten sie, um ihre Produkte und Funktionen zu verbessern. Andere Teams konzentrierten sich in den Sessions eher auf den Ideen- und Wissensaustausch.

Was waren die größten Aha-Erlebnisse für unsere internen Teams?

Das Thema „Core Web Vitals“ kam während der Sessions mehrfach auf. Es wurde deutlich, dass es für die Nutzer immer noch Neuland ist und sie sich erst damit vertraut machen müssen. Trotz der von Google dafür angebotenen Ressourcen sind die „Core Web Vitals“ vielen Nutzern immer noch eher unverständlich. Es wurde um zusätzliche Google-Hilfedokumente für weniger erfahrene Nutzer gebeten. Außerdem haben wir in der Discover-Session das neueste Dokumentationsupdate veröffentlicht.

Ebenfalls zur Sprache kam das Thema der Auffindbarkeit von Google-Hilfedokumenten. Nach Ansicht der Teilnehmer sollte die offizielle Dokumentation zur Suche an einem zentralen Ort leichter zugänglich gemacht werden. Das wäre vor allem für Anfänger hilfreich, die nicht immer wissen, wonach sie eigentlich suchen sollen.

Gute Rückmeldungen erhielten wir beim Brainstorming zur Search Console. Hier ging es um hilfreiche Funktionen (z. B. monatliche E-Mails zur Leistung) und um weniger hilfreiche Funktionen der Search Console (z. B. die Häufigkeit von Nachrichten).

In der Session „Site Kit for WordPress“ wurde deutlich, dass Nutzer irritiert sind, wenn es zwischen Analytics und der Search Console zu Datenabweichungen kommt. Das Team für strukturierte Daten erkannte, dass noch viel Arbeit nötig ist, um unklare Zusammenhänge zwischen dem Test für Rich-Suchergebnisse und dem Testtool für strukturierte Daten aufzuklären.

In der E-Commerce-Session wurde für uns deutlich, dass sich viele kleine Händler Sorgen wegen des aggressiven Wettbewerbs im Onlinehandel machen. E-Commerce-Händler, so der Rat in der Diskussion, könnten sich auf eine Nische konzentrieren und so versuchen, alle Ranking-Signale auf dieses eine Thema hin auszurichten. So könnten sie auch gegenüber großen Einzelhändlern, Marktplätzen und E-Commerce-Händlern im Wettbewerb punkten. Darüber hinaus können kleine Geschäfte durch ihr Fachwissen den Kunden zusätzlichen Mehrwert bieten. Beispielsweise können sie informative Inhalte zu produktbezogenen Themen online stellen und so ihre Relevanz und Vertrauenswürdigkeit sowohl für ihre Zielgruppe als auch für Google erhöhen.

Wie lauten die wichtigsten technischen Erkenntnisse für die Teilnehmer?

Die Session zu JavaScript-Problemen ergab, dass das Drittanbieter-Script „Creep“ für Entwickler Probleme mit sich bringt. Außerdem wurde den Teilnehmern während der Session „Fun with Scripts!“ erklärt, wie man mithilfe von Skripts aus Datensätzen praktisch verwertbare Informationen gewinnt. Unter anderem wurden folgende Ressourcen geteilt: Code Labs, der ideale Ort, um schnell etwas zu lernen, Data Studio, wenn ihr euch für App-Skripts oder das Erstellen eines eigenen Connectors interessiert, sowie die Google Apps Script-Videobibliothek für den Einstieg.

Auch einige hartnäckige Legenden wurden aus der Welt geschafft…

Es gab Sessions, in denen eine Reihe weit verbreiteter Ansichten widerlegt wurden. Beispielsweise bieten weder die Mobile First-Indexierung noch eine technische Verbesserung einer Website Ranking-Vorteile, weil es auf die Inhalte ankommt.

In der Session „Ads and SEO Mythbusting“ wurden folgende Fehlannahmen ausgeräumt:

  1. Anzeigen, die bei Google Ads geschaltet werden, haben einen höheren Rang und Websites mit Google Ads erhalten einen höheren Rang (falsch).
  2. Anzeigen anderer Unternehmen, die eine geringe Verweildauer oder hohe Absprungraten verursachen, verschlechtern euer Ranking (falsch).
  3. Die Tatsache, ob eine Website Anzeigen oder keine Anzeigen enthält, wirkt sich auf die Suchmaschinenoptimierung aus (falsch).

Für die Community, mit der Community

Die Unterhaltungen bei dieser interaktiven Veranstaltung waren freundlich, konstruktiv und produktiv. Das freut uns sehr! Wir möchten hier auch unseren Produktexperten danken, die Sessions geleitet haben. Es waren (in alphabetischer Reihenfolge): Ashley Berman-Hale, Dave Smart, Kenichi Suzuki und Mihai Aperghis sowie viele weitere Google-Mitarbeiter.

Was kommt künftig auf uns zu?

Wie bereits erwähnt, gab es bei der Veranstaltung überwältigende positive Reaktionen vonseiten der Community. Wir haben erkannt, dass das Bedürfnis groß ist, Gespräche zwischen Google-Mitarbeitern und der Community zu führen. Daher freuen wir uns, mitzuteilen, dass es auch in Zukunft solche Veranstaltungen geben wird.

Auf der Grundlage des erhaltenen Feedbacks überlegen wir momentan, wie wir die anstehenden Termine in Bezug auf Zeitzonen, Sprachen und Häufigkeit festlegen werden. Im Rahmen des Pilotprojekts haben wir viel dazugelernt. So können wir künftige Virtual Webmaster Unconferences noch ansprechender und für ein breiteres Publikum gestalten.

Wir bereiten aber nicht nur weitere Veranstaltungen in diesem Format vor, sondern werden bald auch – wie von euch gewünscht – Informationen zu einer künftigen Online-Webmaster-Konferenz (im üblichen Format) und zu weiteren Themen veröffentlichen. Folgt uns auf Twitter, YouTube und in diesem Blog, damit ihr immer auf dem Laufenden bleibt und auch in Zukunft keine Veranstaltungen oder anderen Neuigkeiten mehr verpasst.

Nochmals vielen Dank für eure Unterstützung!